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PUT… das Lieblingswort aller Pariser…derb, ausfällig, nicht wirklich…

Text Nicole Hitzelberger 18 April 2021
P-U-T-A-I-N – oft und zu jeglichen Gelegenheiten kann man die Pariser dieses Wort flüstern, rufen oder schreien hören.

Ob verärgert, wütend, erstaunt, erfreut, überrascht … es passt einfach immer!

Obwohl es wortwörtlich übersetzt eigentlich eine « Hure » oder « Nutte »  bezeichnet, ja wirklich, auch nicht Prostituierte, sonst hieße es « prostituée », nein, nein es bedeutet wie gesagt…nein, ich wiederhole es nicht nochmals.

Ich möchte Ihnen jetzt aber gleich mal die Lust nehmen, bei Ihrem nächsten Parisbesuch dieses Wort in Ihren Wortschatz aufzunehmen. Es sollte wirklich nur von Parisern oder solchen, die die französische Sprache perfekt beherrschen, benutzt werden, denn wenn auch völlig in die Umgangssprache eingegangen, werden Sie es kaum in Gesprächen zwischen seriösen Geschäftspartnern, Anwälten, Medizinern, Lehrern oder reiferen Personen hören… Denn es bleibt dennoch ein « mot grossière », ein derbes Wort.

Am meisten angewendet wird es wohl von unseren « Jeunes », den jungen Leuten; sie sind mit diesem Ausdruck bereits in der Grundschule konfrontiert worden und haben ihn « leider » vollständig integriert, selbst wenn sie zuhause beim Fallenlassen dieses Wortes böse Blicke und Ärger ernten. Auch im Fernsehen und im Radio bekommen sie es unentwegt zu hören und bekommen so den Eindruck, dass es doch unheimlich « cool » sein muss, wenn sogar ihre « Ikonen » es unentwegt benutzen…

Aber auch die «  Alten «  ( es kann sich angesprochen fühlen, wer will ), die gerne jung bleiben möchten, bauen hin und wieder «  putain » in ihre Sätze ein… oder aber – und zu dieser Sorte muss auch ich mich zählen –, wenn ich sehr sehr überrascht bin im positiven oder negativen Sinne. Ich gebe Ihnen gerne einige Beispiele:

Ich räume meine edlen Kristallgläser in den Schrank und zack, rutscht mir doch eines aus der Hand … Da kommt mir schon einmal ein sehr wütendes
« PUT…noooon « über die Lippen.

Oder…

Ich bin im Zeitdruck und habe gerade einen super Parkplatz gefunden (sehr selten zu finden im Zentrum von Paris), aber schwups kommt doch jemand von der anderen Seite und schnappt ihn vor meiner Nase weg … Da kommt ein hysterisches « PUT…, ce n’est pas vrai !»

Oder…

Eine Freundin erzählt mir, dass sie ihren super tollen Job verloren hat…auch hier diesmal ein trauriges mitfühlendes « PUT…, je suis désolée. »

Oder…

Ein Freund erzählt mir, dass er im Lotto gewonnen hat (ich versichere Ihnen: dieses Beispiel ist frei erfunden), dann würde ich ein hocherfreutes
« PUT…, c’est génial, tu es riche maintenant » von mir geben.

Oder… (ist mir so, das versichere ich Ihnen auch, noch nicht passiert)

Ich laufe abends durch Paris und auf einmal läuft eine ROSA Ratte (graue Ratten sind leider keine Seltenheit, leider) über die Straße … Hier ein überraschtes, ungläubiges flüsterndes « PUT…, c’était quoi, CA???? »

Also liebe Leser, ich denke, Sie haben das Prinzip verstanden. Daher mein Ratschlag, « il vaut mieux », es wäre besser, Sie benutzen dieses Wort nur in Ausnahmefällen und ersetzen Sie es durch ein schlichtes, schickes « ZUT », was so viel wie « verdammt » heißt!

Daher bleiben Sie Gesund und behalten Sie ihre Moral während dieser „Put… Pandemie“ …Oh Pardon! 😉

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