Lifestyle

BYE BYE mein geliebtes Marais…

Text Nicole Hitzelberger 15 Februar 2022

Liebe Parisliebhaber,

In diesem Artikel werde ich ein wenig mein Leid oder meine Freude beschreiben, so genau weiss ich es auch noch nicht…jedenfalls wird es mir gut tun und mich bestärken mit Ihnen meine Entscheidung zu teilen, nach fast 25 Jahren meine grosse Wohnung im Herzen des Marais aufzugeben und mein Leben ein wenig umzustellen.

Sie werden vielleicht denken: « Was hat denn das mit Tips oder der Hilfe bei der Planung unseres künftigen Parisaufenthalts zu tun? « 

Sicherlich nicht viel, aber ich schreibe ja ebenfalls über die Pariser Einwohner, Ihre Gewohnheiten, ihr Verhalten und ihr Leben und ich bin doch eine Pariserin !

Ich kann Ihnen versichern, dass sich nach dieser langjährigen Pandemie, den uns damit verbundenen Auflagen, angefangen von den ewigen Ausgangssperren, den Hotel-, Bar- und Restaurantschliessungen, der « kulturellen Hungerkur » bis hin zum jetzt noch anhaltenden Homeoffice…so einiges verändert hat und der Immobilien- sowie Arbeitsmarkt zur Zeit enorme Veränderungen erlebt.

Zwar sind die ausländischen Käufer nun eher zur Ausnahme geworden, so sind die heimischen Einwohner umso aktiver, denn wieviele haben festgestellt, dass man mit einem Computer und einem Telefon einfach von überall aus arbeiten kann. Warum also ein Vermögen an Miete in Paris zahlen, wenn man für einen Bruchteil dessen ausserhalb von Paris oder auf dem Land wohnen kann.

Mieten im Zentrum kosten zwischen 800 und 1.500 Euros für ein Studio (kleine Einzimmerwohnung) und ich überlasse es Ihnen den Mietpreis für eine Mehrzimmerwohnung zu errechnen…Das gleiche beim Kauf einer Wohnung; die Quadratmeterpreise in Paris schwenken zwischen 10.000 bis 20.000 Euros PRO qm, trotz der fehlenden ausländischen Devisen sind die Preise nur geringfügig gesunken, Paris ist und bleibt ein teures Pflaster.

Gerade das Homeoffice hat die Überlegung vieler, vor allem Familien und derer mit einem kleinen Einkommen bestärkt, Paris zu verlassen und sich in einem ländlichen Departement niederzulassen. Vielleicht sich wieder der Familie und der Eltern zu nähern oder sich entgültig in seinem Lieblingsurlaubsort niederzulassen. Denn für den Preis einer kleinen Wohnung, kann man sich dort ein Haus mit Garten kaufen und erheblich günstiger Leben. 

Sicher mit weniger Kultur, weniger Divertissement… aber vielleicht mehr Lebensqualität?!

Diese Überlegung geht für manche soweit, dass Sie Ihren gesamten Lebensstil ändern, sie kündigen ihren langjährigen, gutgezahlten aber stressigen Job und geben plötzlich Töpferkurse in der Dordogne …

Nein nein keine Angst ich werde kein Späthippie und verlasse auch nicht Paris, dafür liebe ich es zu sehr,  jedoch habe ich durch meine « mehrfache Langflucht aus Paris » während der uns 3 mal aufgelegten Ausgangssperre Südfrankreich und speziell Nizza entdeckt.

Es hat das Ambiente der Cote d’Azur, ganz jährliche Sonne, das milde Klima, den singenden Akzent ihrer Bewohner und selbstverständlich das Mittelmeer mit seinen Farbenspiel von türkis bis dunkelblau… UND sehr wichtig es ist eine relativ grosse Stadt, natürlich nicht mit Paris zu vergleichen, aber ich muss gestehen für mich als Stadtmieze, die sich ein Leben völlig auf dem Lande nicht mehr vorstellen könnte, ist es der perfekte Kompromiss!

Daher nun meine Entscheidung ein kleinere Wohnung in Paris suchen (die Kinder haben das Nest verlassen und das Marais ist zu teuer geworden) und einen « pied à terre » in Nizza zu finden ! Nur muss ich mich beeilen,  bevor mir die anderen Pariser mit der gleichen Idee zuvorkommen ;)

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