Monumente & Sehenswürdigkeiten

Pariser Parks und Squares

Text Nicole Hitzelberger 28 Mai 2018

Es gibt doch nichts Schöneres, als während oder nach einem stundenlangen laufreichen Tag in Paris sich in einem der schönen Parks und Squares Paris niederzulassen und sich in einem der vielen Cafés und Trinkhallen zu restaurieren oder gar ein kleines improvisiertes Picknick zu machen. Zudem liegen viele ganz in der Nähe von den Pariser Monumenten. Hier meine Favoriten:

Zwischen dem Place de la Concorde und dem Louvre liegt auf 15 Hektar der JARDIN DES TUILERIES, der 1564 für Katharina dei Medici im Stil der Renaissance angelegt wurde. Mehrere bepflanzte Alleen laden zwischen den beiden Wasserbecken, den Medici-Springbrunnen und den Statuen von Rodin, Giacometti und Maillol zu einem entspannten Spaziergang ein. Kunstbegeisterte sollten unbedingt dem Musée de l’Orangerie mit seinen Werken von Monet und der Galerie nationale du Jeu de Paume mit seinen Ausstellungen der zeitgenössischen Video- und Fotokunst Besuche abstatten. Von Juni bis August finden in dem Garten die Kirmes Fête des Tuileries statt.

Auf der « Rive Gauche » nicht weit von der Sorbonne befindet sich der JARDIN DU LUXEMBOURG – er wurde 1611 von Maria dei Medici in Auftrag gegeben. Bei einem Spaziergang durch die mit Bäumen und Blumen bepflanzten Alleen sieht man mehr als 100 Skulpturen und Statuen, Wasserspiele und Springbrunnen. Innerhalb der Anlage befindet sich auch der architektonisch interessante Palais du Luxembourg, der heute Sitz des französischen Senats ist, sowie das Musée de Luxembourg, welches das ganze Jahr über ein reichhaltiges Programm an sehr interessanten temporären Kunstausstellungen anbietet. Außerdem verfügt der Garten über ein reichhaltiges Freizeitangebot mit Kinderspielplätzen, Schach, Tennis, einem Verleih von ferngesteuerten Booten für Kinder und einem Bienenhaus für Imkerei-Interessierte.

Im 3. und 4. Arrondissement, dem Marais, befindet sich der PLACE DES VOSGES – dieser ist vor allem eine Reise in die Zeit der Könige Frankreichs. Obwohl dieser Platz zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter der Herrschaft Heinrichs IV. „Königsplatz“ genannt wurde, lebte der König selbst nie dort. Die 36 Pavillons, die den Platz umgaben, waren Herrenhäuser der oberen Mittelschicht der Zeit. Auch heute noch ist er einer der teuersten Plätze Paris und außer den Nobelrestaurants und Boutiquen befinden sich hier auch die Wohnsitze vieler Politiker und bekannter Künstler.

Obgleich er für die Bourgeoisie gebaut wurde, war er auch einer der ersten öffentlichen Orte, die den Pariser Spaziergängen auf der Suche nach Ruhe und Wohlbefinden gewidmet waren. So ist es auch heute noch.

Bevor Sie sich auf den Rasenflächen des Platzes Ludwig XIII entspannen, machen Sie einen kleinen Spaziergang unter den Arkaden. Sie erfahren eine majestätische Ruhe und sehen, wenn Sie Glück haben, einige der Musikanten oder Opernsänger, die sich gerne hier präsentieren, um von der Akustik der Gewölbe zu profitieren und ihre historische Leidenschaft zu teilen.

Denken Sie daran, während Ihres Spaziergangs unter den Arkaden das Hôtel de Sully zu besuchen, das sich an der Hausnummer 7 befindet,  gleich neben dem Eingang des bekannten Sterne Restaurants « Amboisie ». Ein kleiner Zugang vom Platz öffnet sich auf den entzückenden Garten des Hôtel de Sully und am anderen Ende der Arcade befindet sich das ehemalige Wohnhaus von Victor Hugo und jetziges dem Schriftsteller gewidmete Museum. Auch können Sie auf einer Säule vor der Nr. 11 des Platzes eine erstaunliche in Stein gemeißelte Inschrift entdecken, heute gilt diese als das älteste „Graffiti“ von Paris!

LA COULEE VERTE nach dem politischen Ökologen Coulée, René-Dumont benannt, liegt direkt hinter der Oper der Bastille/ Place de la Bastille. Auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke (daher auch der Zugang durch die Treppen), die bis 1965 in Betrieb war, kann man kilometerlang einen herrlich ruhigen Spazierweg abseits des Großstadtlärms machen bis in den Park des BOIS DE VIENCENNES (siehe weiter unten).  Es ist eine wunderschöne Promenade zwischen wilden Pflanzenarten, Linden, Haselbüschen, Rosensträuchern und Kletterpflanzen, die sich malerisch zwischen Resten von alten Schienen befinden. Außerdem hat man einen wunderschönen Blick aus der Höhe auf die Gebäude Paris. Die Promenade beginnt auf über dem Viaduc des Arts, unter dem sich Kunstateliers, Galerien und Restaurants niedergelassen haben.

Im 5. Arrondissement am Ufer der Seine befindet sich der botanische Garten JARDIN DES PLANTES, der in erster Linie der Wissenschaft gewidmet ist. Er wurde 1626 als königlicher Heilkräutergarten für Ludwig XIII. errichtet und 1635 für jedermann zugänglich gemacht. Auch hier kann man auf 23 Hektar Bäume, Blumen und Rosen bewundern und auch im Winter ist er durch seine großen exotischen Gewächshäuser ein wunderbarer Erholungsort. Da nach der französischen Revolution viele exotische Tiere aus dem Besitz des Adels herrenlos wurden, wurde der Garten 1793 um einen wissenschaftlich geleiteten Tierpark erweitert, die « Ménagerie du Jardin des Plantes », ein kleiner übersichtlicher Zoo mit einer großen Anzahl von exotischen Tieren. Außerdem befindet sich im Park das Naturkundemuseum der Stadt Paris, die « Grande Galerie de l’Évolution », ein absolutes Muss bei dem Besuch mit Kindern in der Stadt, durch seine « Grand Galerie d’Evolution ».

Im nordöstlichen Teil der der Stadt befindet sich eine der originellsten Parklandschaften von Paris. Der Park der BUTTES CHAUMONT wurde 1866 von Napoleon III. im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt und 1867 anlässlich der Weltausstellung eröffnet. Das Gelände war zuvor ein Steinbruch – dadurch ergeben sich heute die spektakulären Höhenunterschiede und steilen Abschnitte, die Abwechslung in den Park bringen. Beeindruckende Felslandschaften mit Grotten, Tropfsteinhöhlen, Wasserfällen und die Hängebrücke von Eiffelturm-Erbauer Gustave Eiffel machen ihn zu etwas sehr Besonderem. Der künstlich angelegte See ist Lebensraum für eine Vielzahl an Vögeln. Der Tempel auf einer Anhöhe und der Aussichtsturm, von dem man einen guten Blick auf Paris und das Künstlerviertel Montmartre hat, zählen zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Bei ihrem Besuch am späten Nachmittag rate ich Ihnen, sich abends bei « Rosa Bonheur » auf einen Trink mit Tapas niederzulassen, dieser Ort ist genial, oft werden dort Abende mit Musik und Tanz organisiert – ein absolutes Muss !

Hier nun zu den « Lungen Paris » also den großen Parks Paris:

Das große Waldgebiet an der östlichen Stadtgrenze wurde bereits im 9. Jahrhundert als Jagdrevier genutzt. Im 19. Jahrhundert diente die BOIS DE VINCENNES als militärisches Übungsgelände. Ludwig XV. ließ den Wald nach den notwendigen Aufforstungsarbeiten erstmals für Besucher öffnen. Der Stadtwald ist im Stil englischer Landschaftsparks gestaltet und beherbergt mehrere Reitclubs und eine Trabrennbahn. Es gibt ein riesiges Wander- und Reitwegenetz, drei künstlich angelegte Seen mit Inseln, eine Botanikschule, einen Modell-Bauernhof, Fahrrad- und Ruderbootverleih, Restaurants und Cafés. Außerdem befinden sich auf dem Areal viele Sporteinrichtungen, die für die Olympischen Sommerspiele 1900 erbaut wurden. Ebenfalls im Bois de Vincennes: das « Château de Vincennes », das « Théâtre de la Cartoucherie », der PARC FLORAL mit seinem großen « Zoo de Vincennes », ein zoologischer Garten, der nach dem Vorbild des Hamburger Tierparks Hagenbeck gestaltet wurde.

Inmitten dieses Stadtwaldes BOIS DE VINCENNES liegt der PARC FLORAL, ein botanischer Garten. Er beherbergt eine beeindruckende Sammlung an heimischen und exotischen Pflanzen, die in vier unterschiedlichen Gartenlandschaften ausgestellt sind, sowie einen sehr schönen großen Seerosenteich. Der Park wurde 1968 für die Gartenschau „Floralies Internationales“ angelegt und ist 28 Hektar groß. Es gibt ein paar schöne Spielplätze für die Kleinen, einen Geschenkladen und ein Restaurant. Im Sommer finden hier immer wieder Ausstellungen und Gartenschauen und « Open Air » Veranstaltungen statt, wie das « Paris Jazz Festival », ein willkommenes Picknickevent für alle Pariser.

Der zweite und größte Stadtwald liegt im 16. Arrondissement und umfasst ca. 846 Hektar. Erst als königliches Jagdrevier genutzt, wurde der BOIS DE BOULOGNE während der französischen Revolution fast vollständig abgeholzt. Napoleon III. ließ das Gelände 1852 nach dem Vorbild des Londoner Hyde Parks neu gestalten, doch aufgrund von Planungsfehlern konnte es erst 1864 für Besucher geöffnet werden. Unter Ludwig XVI. wurde der Waldpark zu einem beliebten Aufenthaltsort für die vornehmen Bevölkerungsschichten. Heute gibt es dort viele Reit-, Rad- und Wanderwege und zwei künstliche Seen, die mit Mietbooten erkundbar sind. Der Rosengarten im PARC BAGATELLE beherbergt 1200 verschiedenen Sorten sowie ein kleines, romantisches Schloss. Für Kinder empfehlenswert: der kleine Freizeitpark JARDIN D’ACCLIMATATION im nördlichen Teil des Bois de Boulogne. Auch können Sie ihr Glück an der nicht weit entfernten Pferderennbahn Hippodrome d’Auteuil probieren.

Ein anderer Ort der weder Park noch Square ist, jedoch einer der ruhigsten und besinnlichsten Orte in Paris ist der Pariser Friedhof CIMTIERE PERE-LACHAISE. Man könnte ihn auf Grund seiner Grösse und monumentalen Skulpturen fast als ein Museum unter freiem Himmel bezeichnen. Zahlreiche Künstler und Persönlichkeiten der Literatur, der Musik, der Politik, der Industrie und des Showbuissnes ruhen hier…Colette, Felix Faure, Musset, Jim Morrisen, Fam. Rothschild, René Lalique, Molière, La Fontaine, Fam. Victor Hugo, Simone Signoret, Balzac, Proust, Modigliani, Edith Piaf,.. um nur einige zu nennen.

Es befinden sich noch viele kleine bepflanzte, oft romantische Squares in Paris, die ebenfalls einen Besuch wert sind, folgen Sie daher meiner Karte oder Ihren Plänen bei der Erkundung Paris – ein kleiner Abstecher lohnt sich auf jeden Fall. Hier die Karte aller kleinerer Pariser Parks und Squares damit Ihr sie auch findet !

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